Im 19. und frühen 20. Jahrhundert waren das Schriftstellertum und die Whiskeyindustrie eine perfekte Symbiose eingegangen. Literarische Grössen wie Bram Stoker, Oscar Wilde und George Bernard Shaw waren für ihre Neigung zum irischen Whiskey berüchtigt gewesen – ob sie sich beim Trinken etwa neue Inspiration holten, oder ihren Kummer vergassen? Wie dem auch sei – so manch einer trank so viel von dem flüssigen Gold, dass selbst die Tränen aus Whiskey zu bestehen schienen.
Der damalige „Champagner aller Whiskeys“ bestand aus Single Malt- und Pot Still-Destillaten. Zwar hatte Herr Coffey bereits seinen Säulenapparat zum Brennen von Grain Whisky erfunden, allerdings wehrten sich die traditionsbewussten Whiskybarone vehement dagegen, dem minderwertigen Spiritus Aufmerksamkeit zu schenken. Inspiriert von den damaligen Begebenheiten, nannten Bernard und Rosemary Walsh ihren Whiskey Blend „Writer’s Tears“.
Der Writer’s Tears Red Head ist allerdings kein Blend, sondern ein dreifach destillierter Single Malt aus gemälzter Gerste. Das Charakteristische an dieser Abfüllung ist die Reifung in Oloroso Sherry Butts, die dem Whiskey die rubinrote Farbe verleihen. Sherry-typische Aromen von Nüssen, Trockenfrüchten und Orangen formen derweil das Geschmacksprofil. Ein Whiskey so ganz ohne Vanillenoten, für alle Befürworter der Sherryfass-Reifung.